
,1. Juni
5 Uhr Start in Stattegg. Gerald bring mich nach Neuberg an der Mürz. Dort schauen wir uns beim Münster die glasgeblasenen Kunstwerke an, eine Tipp von Wolfi. Ein Stück weiter, es ist jetzt 7 Uhr, beginne ich die heutige Etappe. Verabschiedung von meinem Schatz.😘
Eisig kalt der Zenzengraben.
Der Zenz (so nenn ich das Geplätscher) entlang ist es idyllisch und verspielt, romantisch. Die Fotos können nur eine Idee davon geben, wir schön es hier ist.
Gedanke
„Inspirieren, motivieren, aktivieren“ klingt nach meiner Lebensaufgabe. Ich lasse wirken.
Hin und wieder bleib ich stehen und genieße die Sonnenstrahlen. Gerade eben auch. Die Sonne schaut hinter mir über den Berg und begrüßt mich. ❤️
Ich hab mir heute morgen nicht ins Gedächtnis geholt wie weit rauf ich heute muss, nur so viel auf die Hohe Veitsch. Und wo ich ca gehen muss. Das reicht mir schon. In etwa 8h.
Es geht steil bergauf. Wenn so weiter geht bin ich in 2h oben.
Kurze Rast, ich zieh meine Überjacke aus und das Stirnband tu ich weg. Es ist schon warm und ich will nicht unnötig schwitzen. In der Ferne höre ich Schafe. Der Bauer dürfte gerade mit dem Auto rauf sein, zumindest hab ich eines gehört. Die Schafe freuen sich: Frühstück. Mein Frühstück muss noch warten. Aber einen Schluck Wasser gönn ich mir bei der Gelegenheit. Es ist 7.45
Vor ca 2 Wochen war ich mit Isa im LKH, Kontrolluntersuchung. Ich durfte nicht rein, also bin ich in die Kirche und hab einen deal mit oben gemacht. Schönes Wetter und die Einsicht, wann es Zeit ist umzukehren. Und als Gegenleistung, liebe ich mein Leben und genieße die schöne Natur. Bin dankbar. ❤️✅☀️ Hat bis jetzt gut funktioniert.
Nebenbei schreibe ich noch ein paar Sequenzen in ein analoges Büchlein. Es kann also sein, daß sich meine Texte holprig lesen. Und man sich nicht mehr auskennt. Fehlt da was oder wie jetzt? Aber wer mich kennt, weiss, ich bin sowieso sprunghaft. Hüpfe von einem Thema zum nächsten, kein Zusammenhang. „Monkey, monkey, underpants“ – Lorelei Gilmore
Sehr oft bleib ich stehen, um mir Notitzen zu mache. Leider hab ich ja das Gedankenfax noch nicht verwirklichen können. dazu ein anderes Mal mehr.
Es ist so schön hier und der Weg ist ja zum Genießen da und nicht zum Hetzen. Von einer Hütte zur andren. Von einem Termin zum nächsten. Das kennen wir ja schon. Das brauch ich da nicht auch noch. Ein Traumtag zum Wandern. Trotzdem bin ich alleine. Ok. Es ist Dienstag und die Leut gehen zur Arbeit, die haben nicht die Zeit zum Wandern. Schade eigentlich.
Gesten hab ich mit Gerald Bergwelten auf Servus TV geschaut. …über den Watzmann, den Huber Bua und seinen Vater, er ist 81 Jahre und klettert den Watzmann rauf. A Wahnsinn. Beeindruckend. Da überlege ich mir zweimal, ob ich jammer wegen was auch immer.
Am Vormittag sprudelt es so aus mir heraus. Am Nachmittag bin ich ruhiger. Gut, wenn man weiss wie man funktioniert.
Ich hab einen starken Charakter, kann stur und bockig sein. Mit mir hat man es nicht immer leicht, zumindest nicht als Lehrer. An mir haben sich schon einige die Zähne ausgebissen.
Auf der Veitschbachhöhe steht einer und panoramert. Ich geh nicht rauf. Mir ist das zu weit. Er winkt mir. Ich winke zurück. Ich gehe weiter, hab den 01 verloren. Finde ihn aber schon gleich wieder. Kurzes Stück durchs Gestrüpp. Jetzt hör ich ihn juchazen. Hab ich vorgestern auch gemacht. Ein wahrlich befreiendes Gefühl.
Pause um 9.15 auf dem Veitscherthörl. Bilder hochladen, hab guten Empfang… Und los. Wohin? Hohe Veitsch, upps. Fast wäre ich 180 grad falsch vom Berg runter, da hätt ich mich schön verlatscht. Und der Ritter Rost hatte mich wieder retten müssen.
Heidelbeerfelder und Hummeln. Noch immer nicht reif, zum Glück. Ich würde sonst nie ankommen. Beim Runtergehen, stecken über die Schultern gelegt, Hörner nach hinten. Das ist besser sonst verheddern sie sich ständig in den Heidelbeerbuschen. Hm. Wadelmassage. Aua. Brombeerstaude. Anhöhe, zum Glück waren da 5 Wegweiser auf einmal, dass ich den Weg net verpasse. Zur rechten seh ich jetzt, glaub ich die Rax! Schön… Dort war ich oben. Gefühlt bin ich jetzt wieder Richtung Vorarlberg unterwegs. Schlenkerer umgangen… auch den Ameisenhaufen.
Nebenbei
Vegane Ernährung, keine Blasen, dafür Kraft und Ausdauer, kein Körpergeruch.
Zu meiner linken… Das könnt jetzt der Mount MAC Veitsch sein. Da muss ich hin.
OH schreck. Rechts flattert ein Auerhahn davon. Sorry, wollte nicht stören.
Teilweise sind die Heidelbeerbuschen so hoch, von der Seite sieht man mich nur als Hut durchs Gebüsch streifen🤣😂🤣
Wieder geschreckt. Explosionen? Am Abend erfahre ich, es waren die eurofighter.
Langer Marsch bis zur kleinen Veitschalm. Pause mit Sonne liegen und Wasser auffüllen. Bald starte ich wieder. 11.30 Uhr
Noch 2.30 bis zu Hohen Veitsch meint das Schild. Der Weg schlängelt sich am Kamm entlang, ich bleib regelmäßig im Kuhgatter stecken mit dem Rucksi. Bin zu klein..
Schätzungsweise 1 Stunde noch. ich hau mich jetzt einfach da in die Sonne. Niemand weit und breit. Es fühlt sich an als ob ich ganz alleine auf der Welt wäre.
Endlich erreiche ich das Graf Meran Haus. Zur Begrüßung ein totes Zisel. Natur halt. Dann geh ich rein, es sind schon ein paar Leute da, ein Pärchen und deine Hüttenleut. Peter und Matthias, Metalfan sagt sein Shirt. Ich sag, ich hab gebucht für heute Nacht. Und bitte ein Bier. Die Leute meinen, setz di her, wir beißen net. A sehr nette und lustige Runde. Wir tratschen übers Leben und wie toll es in der Natur ist. Kopfschmerzmittel sicher net. Wandern gehn ist das beste Mittel. Ohne Bewegung verfallen wir. Wir werden ruhig und eventuell depressiv, wenn wir uns nicht bewegen.
Die Sonne kommt wieder raus und nach einem Bier und einem Schnaps muss ich an die Luft. Ich geh noch aufs Kreuz rauf. Da war ich noch nicht. Zeit ist auch genug. Also verabschiede ich mich von der Runde (Vk gegeben) und stapfte los. Durchs Schneefeld rauf. Haut mich a paar mal auf die Pappn. Aber ist ja net gefährlich hier. Aufstehen weitergehen. Und…. Panorama. Ich bin überwältigt. Es ist atemberaubend und kann mit Worten kaum beschrieben werden. Die Veitsch. Keine Ahnung was für Berge rings un mich sind, aber egal sie kommen nicht gerannt, wenn man sie ruft. Es ist kitschig. Ich ruf den Gerald an. Hier oben hab ich Empfang. Leider hat er grad keine Zeit. Ich verweilte hier oben, schreibe meine Zeilen. Bin einfach nur glücklich. Das reicht für den Moment.
Es ist 16.30Uhr.
Die Krähe nutzt die Thermik. Sie schwebt unter mir. Das sieht man sonst nur von unten. Es ist ruhig. Man hört nur den Wind. Eine Biene, eine Fliege. Das klappern der Büchelbox. Die Krähe und ich sind die einzigen hier.
Sonne. Wind. Genießen.
Gerald erreicht. ❤️❤️❤️
Ich bleib noch solange die Sonne scheint.
und da… doch ein Mensch. Er kommt nicht zum Kreuz her, ist wohl öfter hier. Er packt seine kleinen Skipaddel aus und weg ist er. Ich denk er wird ne geniale Spur in den Schnee setzen. Hat er auch😉
Zurück in der Hütte treff ich den Schneemann. Am Gipfel konnte ich ihn sehen, er nahm bewußt Abstand, er hat mich auch beobachtet wie ich da so patschert das Schneefeld rauf bin. Flachländer, hat er sich gedacht. Ich nehme Platz und wir kommen ins Gespräch. Vielen Dank für deine Zeit lieber Ernest. Wir wissen, was wir philosophiert haben. Ich freu mich dich wieder zu sehen oder von dir zu hören. Hab doch einiges gelernt in der kurzen Zeit. Danke.
2 Damen nächtigen heute auch in der Graf Meran Hütte. Die 3 Damen unter sich. Sehr liebe und weltoffene Frauen. Sie wandern die letzten 6 Tage der.?..Gletscher Wein Tour., die sie letztes Jahr wegen dem Wetter nicht geschafft haben. Die Strecken, die ich schon mehr oder weniger hinter mir habe.
Morgen um 7 Uhr Frühstück. Merkur und Venus am Nachthimmel gesehen. War aber wolkig, eventuell nur Wunschdenken, waren die 2 einzigen Himmelkörper, die man ausmachen konnte. Zufrieden.
Gute Nacht ihr Lieben.
