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Um 3.40 Uhr bin ich kurz wach und muss mir Wasser holen. Bei der Gelegenheit darf Wasser auch wieder gehen. Ich kann nicht gleich wieder einschlafen und versuche die 2. Etappe online zu stellen, aber leider ist das Netz zu instabil. Auch gut, ich will lieber noch schlafen. 5.50 Uhr schneeschaufeln? Ich bin wach. Na natürlich schaufelt niemand vor der Tür. Auch gut. Mach ich mir einen Kaffee. Ich wohne im roomantic.at und hab ein kleines Häuschen nur für mich. Mit Kaffeemaschine im Zimmer. Brrrrrrcchchchch Klack klack Klack waahhhh. So macht die😂. Aufwachen auf der Terrasse mit Häferl in der Hand. Die Sonne wird bald aufgehen. Hmmmm. Mir tun die Wadeln heute nicht weh. Dank Sissi und dem Basenpulver. Um 6.30 Uhr wird das Frühstück geliefert. Die Dame des Hauses, eine Künstlerin, bringt mir Brot, Butter und Marmelade, auch Obst wie am Tag zuvor bestellt. Und 4 Flaschen gefiltertes Wasser.

ich bin froh, dass ich früh fertig bin. Gerald meint es wird am Nachmittag Regen 🌧 geben. Na super. Das bringt mich ein wenig aus der Ruhe. Aber gut zu wissen. Meine Etappe heute dauert in etwa 7 Stunden. Ich bin froh, dass ich schon in Bromberg bin, das spart mir knapp 2h. Mein Tag startet mit Frohsinn☺️ 
Der Rucksack ist auch schnell gepackt, hab mittlerweile schon Übung. Alles griffbereit ich gehe los.

Akeleien wohin man schaut. bei dem ganzen Bewundern vergesse ich aufs Knipsen. Weiter Sil heute soll es ja regnen. In der Ferne höre ich Kühe und sehe Menschen zur Arbeit fahren, in die Schule oder wo die sonst noch so hin wollen. Mir kann’s Wurscht sein. Sie sind alle gut gelaunt und winken mir zu. Ich Fall auf, so bunt wie ich bin. Hab ich mir sagen lassen. 

Ja, hallo, wohin des Weges? Vorarlberg! Wo’s wirst do gehen? 2 Wochen? 🤔 7 Wochen! Na vü Glück. Wannst die Zeit hast… danke. Die nehm ich mir einfach.🙏🏽Recht Host. Pfiat Gott.😊😊😊

Über Kuppe, 3.Gang. mei ist des schön. Was für ein Panorama. Mir kommen schon wieder die Tränen. Bin froh unterwegs zu sein. Da irgendwo ummi muss i. Ich bin ein Orientierungstalent. Wie mein Geo Lehrer im Borg schon gemeint hat: eine geografische Wildsau. Recht hat er, trotzdem bin ich schon weit gekommen. Mit Hilfe und Unterstützung der Familie und von Freunden. Mit Mit und einer gewaltigen Portion: i scheiss ma nix.

Beim Gehen selber brauch ich immer wieder eine andere Gangart. Mit den Walkingstöcken im Einsatz wird die Sohle anders belastet. Man kann auch aus dem Oberschenkel heraus gehen. Oder mit dem Hintern😳 Sieht mich eh niemand? 😂 Belastung anders auf den Körper verteilen. Ein guter Plan. Ich will bis zum heutigen Ziel „Zum Fally“ kommen, ohne Gejammer. Der Kompass in der Nase funktioniert schon ganz gut, ich gehe im Großen und Ganzen von Ost nach West, die Sonne geht im Osten auf und im Westen unter. also geh ich mit der Sonne?! Für mich ergibt das Sinn. Und ich verirre mich heute auch nicht🥳 keine zusätzlichen km. 

ich mache mir in den ersten 2 Stunden viele Notizen – von denen ich hier aber nur ein paar Preis gebe. Wie zum Beispiel: schöne Erfahrung so im Moment zu leben. Nur gehen. Atmen. Der Weg ist nicht belastend, was mich belastet ist der ganze Krempel, den ich mit mir herum trage. Bin ich bereit diese Last weiter zu tragen?

Denkpause

2

Was trägst du durchs Leben?
Was belastet dich?
Was willst du los werden?

Meine Gedankenausführungen begrenzen sich nicht nur auf mein Gepäck, auch was ich im Leben so mit mir trage. Mein Kopf ist müde und mein Körper auch. Ich. Muss noch so viele Stunde gehen. Wie viele denn? Mir ist nicht gut. Ich glaub ich bin hungrig. Die ewige Entscheidung: wann bleib ich stehen, wie lange und muss das jetzt sein?
Maria und das Jesus Kind sagen: ja. So ein Zufall. Danke für die Einladung. Da steht doch grad in dem Augenblick wo ich wieder jammer, dieser Baum mit dem Bild von Maria und Jesus. Gegenüber ein Bankerl. Keine weiteren Fragen. Totschlagsituation. 
Diesmal ist es eine lange Pause, 20 Minuten. Ich sitze. Die Beine baumeln. Jause. Wasser. Leerer Kopf. Es beginnt zu regnen. Stört mich nicht. Jacken an. Regenschirm griffbereit. Rucksack in Regenschutz. Ich bin bereit für den letzten Walk für heute. Es geht bergab. Au. Das mag ich nicht. Aber ich weiß es geht auch wieder bergauf. 350hm dann bin ich da. Eine Wohltat für die Füße. Und der Köper freut sich, er hat was zu tun. Ich schnaufe, gehe schnell. Es regnet stärker. Die Luft ist sauber und frisch. Einatmen -ausatmen – lächeln.

Landgasthaus Zum Fally

Freundlichste Begrüßung und Verwunderung, dass ich schon da bin. Da waren’s aber jetzt schön schnell! Ich wollte sie grad anrufen und sagen, dass ich sie gerne holen komm, bei dem Wetter ist net lustig! 😊so lieb. Danke. Hat nur die letzt Stunde geregnet, da war ich im Wald, war net so schlimm.
Einchecken, stressfrei. Zimmer 5. es sitzen schon Leute in der Stube. Ich komm mir grad a bisschen beobachtet vor. Nass und bunt. Ich geh aufs Zimmer und hänge meine Klamotten zum trocknen auf. Wieder froh, dass ich nicht im Zelt schlafen muss. Ich bin verweichlicht und verwöhnt – denk ich mir. Aber so ein warmes trockenes Zimmer kann man erst richtig schätzen, wenn es net selbstverständlich ist ☺️ Ich muss lachen – hab die Wimpertusche und das gelbe Top zuhause gelassen. Das wäre der erste Krempel, der geflogen wär. Ich packe aus. Wow. Was will ich davon morgen noch alles schleppen? Bis auf den Semmering eventuell noch alles, dann geht’s in die Berge. 10,5h😳 Karl Ludwig Haus. Darüber mach ich mir später Gedanken.

jetzt geht’s ab in die warme Dusche. Herrlich. Und dann gleich frische, trockene Sachen anlegen. 
Ich leg mich aufs Bett und tu mal NIX. Das schaff ich genau 10 Minuten. So richtig echtes nichts tun. Die Decke ist weisssssssssss🤪 das war’s, danach nur noch Leere.🙏🏽

Dann stell ich den 2.Tag online – hab super Netz hier. Stresst mich schon noch ein wenig, aber ich hab ja sonst nicht viel zu tun. Also doch dankbar dafür. ✅ 

Hunger😣 ich werd in die Stube gehen und mir was bestellen. Freundlicher Empfang. Das Pärchen sitzt noch da. Ich schmeiß. Ich zum Kachelofen. Er ist nicht geheizt trotzdem signalisiert er Wärme. Einen Pfefferminztee bitte ein Bier ist mir zu kalt. 

ein Gespräch entsteht. Die 2 bekunden iNteresse nachdem der Kellner gemeint hat: sie ist zu Fuß hier! Ah! Wo kommen sie her? Wo gehen sie hin. So toll dass sie das alleine machen. mutig! Ich gebe der Frau meine Visitenkarte (das Pickerl) – sie darf mich verfolgen, wenn sie will. Ich freu mich sehr über das Interesse. Sehr sympathisch die Runde.  Wir unterhaltendste über das Restaurant, die Speise, Vegetarismus und Veganismus. Bietet sich an. Ich bestelle GemüseKokosCurry und als Nachspeise einen Salat, grün und Kraut mit Kernöl. nomnomnom. Sehr gut. Bin satt, mäh, ich mag kein Blatt.

bin überrascht, dass ich keinen Appetit auf Torte und Süsskram habe🧐

kurzes Gespräch noch mit der Chefin, sie meint iN Innsbruck komm ich bei einem Bekannten von ihr vorbei – dazu gibt es eine herzerwärmende Anektote- ich soll ihn lieb grüßen, das liegt eh bei mir am Weg. Die Adresse wo das genau ist bekomm ich beim Frühstück.

ich verabschiede mich und freu mich über die Auskunft: ab 7 Uhr darf ich zum Frühstück kommen. Juhuuuu

im Zimmer verfasse ich noch den Text – wie ihr seht. Mal schauen was der Tag morgen so bringt.

 

Gute Nacht🥱😴

danke. 36202 Schritte, 23km

 

 

 

Barfuss auf einem Weg
Barfuss auf einem Weg
Barfuss auf einem Weg
Barfuss auf einem Weg
Barfuss auf einem Weg
Barfuss auf einem Weg
Barfuss auf einem Weg